Metamorphose bestens geglückt

Jungschützen feiern 50-jähriges Bestehen / „Pinke Kompanie“ gegründet / Goldprinz geehrt


Goldprinz Ewald Hollenborg wird von der Pinken Kompanie auf die Bühne begleitet und vom ganzen Zelt gefeiert. Foto: az

Osterwick. Blasmusik, lauter Gitarrensound, Theater, Tanz, ein bisschen Ballett, Gründung einer Frauenkompanie, Ehrungen und Erzählungen alter Geschichten – das alles gehörte zum Schützenfest 2.0 in Osterwick. Aber nicht an einem Wochenende, sondern alles an einem Abend. Geht nicht? Geht doch, wie die Kompanie der Jungschützen der Schützenbruderschaft Ss. Fabian und Sebastian bei ihrem 50-jährigen Jubiläum am Freitag eindrucksvoll unter Beweis stellte.


„Wir sind jung, dynamisch, gutaussehend und ein Teil der Osterwicker Kultur“, stapelt Dominik Nonhoff nicht gerade tief, als er die Bedeutung der Jungschützen beschreibt, denen er selbst seit fünf Jahren angehört. Dass er jedoch nicht zu viel versprochen hat, wurde am Freitag im vollen Festzelt bei einem sehr abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm deutlich. In einem von Mello Sengenhorst entworfenen Theaterstück stellten die jungen Männer ihre Entstehungsgeschichte dar und zeigten dem Publikum beispielsweise, wie sich die „Metamorphose“ (dargestellt als anmutiges Ballett) eines einfachen Osterwicker Jungen zu einem waschechten Jungschützen gestaltet.

Die Ballettversion wurde dann von Gründungsmitglied Ewald Hollenborg ergänzt, der als Goldprinz auf der Bühne geehrt und gefeiert wurde: „Wir hatten damals keine Lust, gegen die ganzen alten Säcke zu schießen“, erzählt der 74-Jährige „Deshalb haben Heinz Rottmann, Franz-Bernhard Nonhoff und ich uns zusammengeschlossen und die Kompanie gegründet. Dass sie heute ein so fester Bestandteil ist, macht mich sehr stolz“.

Stolz dürften die Jungschützen auch auf die „Pinke Kompanie“ sein, eine Frauenkompanie, die sich extra zu Ehren des Jubiläums gegründet und im Rahmen des Theaterstücks getanzt hat. „Eigentlich wollten die Jungs uns als Cheerleader buchen“, grinst Feldwebel Anna Sengenhorst, „doch daraus hat sich dann die Idee entwickelt, dass wir selbst eine Kompanie gründen“. Und das mit Erfolg! „Der Vorstand wurde vorher darüber informiert, sodass die Mädels Sonntag und Montag mit antreten“, bestätigt Oberst Bernhard Volkery. Wenn alles gut funktioniere, spräche laut Volkery nichts dagegen, die Frauenkompanie zukünftig als festen Teil der Bruderschaft zu etablieren.

Theater, Ballett und Frauenkompanie. Und als wäre das noch nicht genug gewesen, durften die Jungschützen zum Ende des Abends zur Musik von Fools of Fortune, den Schlappn und Spin my Fate ihre Schützenfesthüte beim Pogen durch die Luft werfen. Insgesamt ein Abend mit hohem Spaßfaktor und Wiederholungswert!