Erbfolge: In Opas und Vaters Fußstapfen

Heinz-Gerd Hagen regiert 50 Jahre nach Opa Heinrich und 24 Jahre nach Vater Heinz

O s t e r w i c k . die Vorlage liegt schon 50 Jahre zurück. „Das bot sich einfach an“, grinste Heinz-Gerd Hagen –

und schlüpfte kurzerhand in die Fußstapfen seines Opas Heinrich Hagen, der vor einem halben Jahrhundert die Schützenbruderschaft Ss. Fabian und Sebastian regiert hatte. Geplant war´s, jetzt oder im nächsten Jahr, wenn Vater Heinz als Silberkönig gefeiert wird. Gepackt hat der 32-jährige es schon jetzt – kein Wunder, bei so viel vererbtem Vogelfieber im Blut ! Zu Opas Goldjubiläum hat´s geklappt, und das wirkt auf Vaters Silberjubiläum 2002 nach. „Dann sitzen wir nächstes Jahr gemeinsam in der Kutsche, ich als alter König und mein Vater als Silberkönig“, freut sich Heinz-Gers Hagen auf den nächsten Auftritt.

Gefeiert haben sie, was das Zeug hält. „Die Resonanz hat alle Erwartungen übertroffen – das Zelt war am Samstag und Sonntag proppevoll“ strahlte Brudermeister Melchor Lülf gestern. Nicht zuletzt wegen des schwungvollen Königsthron, der freilich vorbereitet war: Königin Jutta Hüntemann, die Ehrendamen Astrid Nonhoff und Inga Knipper sowie die Ehrenherren Günther Honermann und Frank Knipper ahnten, was auf sie zukommt. „Die Idee ist vor einem Jahr an der Theke entstanden. Mein Hofstaat wusste, was ich vorhabe“, so Heinz-Gerd Hagen. Dass Frank Knipper und Günther Honermann nach dem Fest mächtig dicke Arme haben, dürfte sicher sein – bei insgesamt 34 Thronmärschen mussten sie die Gratulanten mit Bowle versorgen. Kurz nachdem Hagen das Duell mit Thomas Fedders am ende im Alleingang gewonnen hatte, stand nebenan auch der Prinz 2001 fest: Andreas Terwei staunte nicht schalecht, aber der Überraschung wich schnell die Partylaune. Gemeinsam mit Prinzessin Bettina Hörbelt und einem voll besetzten Prinzentisch ließ auch der 18-jährige die Puppen tanzen. Die Band „Sunwave“ ließ das Zelt bis in die frühen Morgenstunden brodeln. „Zwei Stunden habe ich geschlafen“, berichtete die neue Majestät Heinz-Gerd Hagen gestern morgen. „Dann standen die Kanoniere mit einem Sack Brötchen vor der Tür.“ Vor der Tür mussten beinahe auch am Samstag einige Besucher bleiben, so voll war das Festzelt beim Abschied von König „ Holly“: Clemens Hollenborg dankte jedoch nicht ab, ohne noch seinen Königorden an die Ehrenherren Thomas Hollenborg und Berthold Vörding sowie Guido Klar zu überreichen, der sich besonders für den Bau der neuen Vogelstange eingesetzt hat. Gefeiert wurde auch Silberkönig Bernhard X. Kernebeck – der ehemalige Major genoss die Ovationen sichtlich. „Bernhard war übrigens auch der erste König, der nach dem Umzug im Wiedel abgeschossen hat“, erinnert sich der stellvertretende Brudermeister Ewald Belker. Einen großen Aufritt legte am Sonntag noch einmal die Partnerschaftskompanie aus Flamschen unter der Leitung von Hauptmann Björn Sieper hin: 71 Soldaten bildeten eine eigene Kompanie im Schützenzug. „Leider zum letzten Mal, weil die Kompanie ja verlegt wird“, bedauert Melchor Lülf. „Dafür haben wird noch einmal zünftig zusammen gefeiert.“ Das haben die Osterwicker gestern nach dem Sternschießen ebenfalls gemacht – einmal mehr im Festzelt statt im Wiedel, weil das Wetter den Osterwickern wie im Vorjahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Aber diesen Kummer sind die Schützenbrüder längst gewöhnt: „Wir feiern dann eben doppelt so heftig“, lachte Lülf. 120 Preise wurden dank der Fleißarbeit der Offiziere beim Aufholen gestern ausgeschossen. Übrigens: Unter den Gästen beim Osterwicker Schützenfest zählten diesmal erstaunlich viele Holtwicker. Kein Wunder, schließlich kommen sowohl Königin Jutta Hüntemann als auch Prinzessin Bettina Hörbelt aus dem Handwerkerdorf. Ewald Belker: „Ludger Dinkler hat schon festgestellt, dass für anständige Osterwicker Jungs hübsche Damen aus Holtwick der neue Exportschlager sind ... „