Feiermarathon hat es in sich“

 

Der Königsthron 2009 der Schützenbruderschaft Ss. Fabian und Sebastian : (v.l.) Ehrendame Margret Völker, Ehrendame Irmgard Löchtefeld, König Franz-Josef Weßeling und Königin Marianne Weßeling.Fotos: Barbara Kloster
 
Osterwick. Seine Stimme ist ziemlich angeschlagen. Er ist heiser. Viel Schlaf hat Franz-Josef („Jonny“) Weßeling nicht bekommen. Schließlich hat der Vollblutschütze seine Regentschaft ordentlich gefeiert. „So ein Drei-Tage-Feiermarathon hat es richtig in sich“, erzählt der 52-Jährige gestern gegenüber unserer Zeitung. Bis um 5 Uhr hat Weßeling gemeinsam mit seinem Thron - Königin und Ehefrau Marianne Weßeling, die Ehrendamen Margret Völker und Irmgard Löchtefeld sowie die Ehrenherren Reinhold Völker und Heinz Löchtefeld - im Festzelt der Schützenbruderschaft Ss. Fabian und Sebastian gefeiert. Um 8 Uhr fuhr dann schon das Böllerkommando vor. Von Müdigkeit ist aber gestern keine Spur. Denn Weßeling ist sich für keinen Spaß zu schade. So lässt er es sich auch nicht nehmen als Majestät höchstpersönlich die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Darfeld zu dirigieren.

Wie man sich als König so fühlt? „Es ist schön, einfach herrlich.“ In seinen Adern fließt ja königliches Blut. „Mein Sohn war schon mal Schülerprinz und mein Schwiegervater bereits König“, so Weßeling. Dass er in diesem oder im kommenden Jahr König werde, dass sei schon klar gewesen. „Mein Schwiegervater feiert 2010 sein 25-jähriges Thronjubiläum und ich wollte unbedingt mit ihm zusammen in einer Kutsche sitzen“, betont der Vollblutschütze. „Jetzt hab ich es geschafft.“ Seit rund 30 Jahren engagiert Weßeling sich bei den Schützenbrüdern. Vom Fahnenoffizier ist er nun zum König befördert worden. „Meinen Mitstreitern hätte ich es aber auch gegönnt“, erzählt er. Schließlich wurde es richtig spannend an der Vogelstange im Wiedel. Die beiden Mitbewerber Christoph Gauselmann und Melchior Lülf ließen nicht locker. „Keiner wollte von uns nachgeben“, so Lülf.

Neben den Feierlichkeiten für den neuen König standen auch Ehrungen auf dem Programm der Osterwicker Schützenbrüder. Ewald Belker zieht sich als aktives Mitglied aus dem Schützenverein zurück. „Ich gehe mit einem lächelnden und weinenden Auge“, erzählt der 71-Jährige. „Ich will Platz für junge Leute machen.“ 1956 ist er in den Verein eingetreten, seit 1958 ist er aktiv mit dabei. „1981 war er König und seit 21 Jahren ist er der zweite Brudermeister“, erzählt Melchior Lülf, erster Brudermeister. „Zehn Jahre davon haben wir zusammen gearbeitet.“ Doch auch weiterhin wird er dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Schützenbruder ist man von Geburt an bis zum Sterbebett. Ich werde, so lange ich es noch kann, zu jedem Fest gehen.“ Für sein Engagement ist er vom Bezirksbundesmeister Ernst Heidemann mit dem Sebastian-Ehrenkreuz (SEK) ausgezeichnet worden. Ebenfalls geehrt wurden August Vörding und Werner Moschner für besondere Verdienste.
 

Der Regen macht den Schützen bei der traditionellen Parade durch Osterwick nichts aus.
 
Mit ihrem Fest sind die Schützen voll und ganz zufrieden. „Das Zelt war an beiden Abenden voll“, so Lülf. „Der Regen hat uns bei der Kinderbelustigung zwar einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber ansonsten war es okay. Wir haben sogar 120 Preise für das Sternschießen bekommen, die die Geschäftsleute Osterwick gesponsert haben.“
 

Sie sind das Prinzenpaar 2009: Tobias Paschert und Jessica Wolters.
 

VON STEPHANIE DIRCKS
Fotos Barbara Kloster